
Nach dem 3:1‑Sieg über den VfB Stuttgart gelang endlich der Sprung nach oben, weg vom verhassten Platz 16. Verantwortlich für das zarte Aufschwungs-Pflänzchen? Die Verjüngungskur, die Trainer Markus Gisdol seiner Mannschaft verpasste.
Medial wurde die vor allem an der Person des 17-jährigen Jann-Fiete Arp, Sturm-Juwel und HSV-Eigengewächs, festgemacht, der an der Elbe schon als neuer Uwe Seeler gefeiert wird. Um ihn soll es hier aber nicht gehen, das allermeiste zu „Uns Fiete“ wurde schon gesagt. Doch im Schatten des neuen Stars hat sich ein anderer still und leise ins Rampenlicht gespielt: Tatsuya Ito, 20 Jahre alt, Japaner. Riesentalent.
Ein langer Weg
Einen Spieltag bevor Arp im Nordderby gegen Werder eine Minute vor Schluss kam und direkt zum Hamburger Heiland gehyped wurde, feierte Ito bereits beim 0:3 gegen Leverkusen sein Debüt. Gegen Bremen stand er dann in der Startelf. Das vorläufige Highlight am Ende eines langen Wegs. Für Ito persönlich – und für den ganzen Hamburger Sportverein.
In bescheidenen Verhältnissen in Tokio aufgewachsen fängt Ito bei Kashiwa Reysol an Fußball zu spielen. Während eines Jugendturniers in den Vereinigten Arabischen Emiraten macht er auf sich aufmerksam. Manchester City und Inter Mailand haben Interesse, doch der HSV ist am hartnäckigsten. Sven Marr und Dieter Gudel, verantwortlich für das Nachwuchsleistungszentrum und den HSV-Campus, fliegen persönlich nach Japan, um Ito und seine Familie zu treffen.
Mit Erfolg: Im Sommer 2015 wechselt der damals 18-jährige in die A‑Jugend der Hamburger. Und verletzt sich erstmal schwer. Nur sechs Spiele macht er in seiner ersten Saison. Im Jahr darauf läuft es beim HSV II schon deutlich besser, Ito kommt auf 20 Einsätze, macht ein Tor. In der Vorbereitung auf diese Saison spielt ihm das typische Hamburger Verletzungspech in die Karten, wodurch er häufig mit den Profis trainiert.
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